EINE GANZHEITLICHE BETRACHTUNGSWEISE
Unsere Sichtweise der Tierart Hund ist entscheidend dafür, wie wir mit den Hunden umgehen und fordert Respekt vor dem Hund und die Bereitschaft der Menschen umzudenken.
BEZIEHUNG UND ERZIEHUNG STATT TRAINING UND TRICKS
Unsere Hunde ganzheitlich zu sehen, ihre Persönlichkeit zu akzeptieren, ihren Veranlagungen artgerecht zu werden ist unser Ziel. Die Veranlagung des Hundes wird zum Kapital für seine Erziehung gesehen und ist somit eine Bereicherung für die Mensch-Hund-Beziehung. Unterordnung nur um der Unterordnung willen gibt es für das Familienmitglied Hund nicht. Sich an seiner Bezugsperson zu orientieren, sollte für den Hund stets Sinn ergeben. Ein harmonisches Miteinander von Mensch und Hund ist nur möglich, wenn die Bedürfnisse von beiden befriedigt werden. Hier werden unerwünschte Verhaltensweisen nicht einfach „abgestellt“. Stattdessen wird gemeinsam die Ursachen für das Verhalten Deines Hundes ergründet.
NEUES DENKEN FÜR MENSCH MIT HUND
Die menschliche Betrachtungsweise ist kulturbedingt geprägt, wenn es um das Tier Hund geht. Sich auf die Natur des Hundes einzulassen, kollidiert oft mit diesem Bild. So werden artspezifische Verhaltensformen oft als Problem, ja sogar fälschlicherweise als Verhaltensstörung interpretiert. Sich von kulturbedingten Denkweisen und herkömmlichen Umgangsformen zu lösen, ist die grösste Herausforderung für den Hundebesitzer. Es erleichtert jedoch das Zusammenleben von Mensch und Hund erheblich und es kommt eine völlig andere Dimension in der Beziehung zu Deinem Hund zur Geltung.
AKZEPTANZ - LIEBE - FÜRSORGE
Liebe deinen Hund. Damit ist gemeint, dass wir seine Persönlichkeit akzeptieren sollten. Das heisst natürlich nicht, dass wir all seine Verhaltensweisen billigen müssen. Als Erzieher bzw. Erzieherin haben wir die Möglichkeit, seine Persönlichkeit mit zu formen. Unserem Hund Sicherheit und Geborgenheit zu geben, gehört genauso wie fü(h)rsorgliches Verhalten zu den erzieherischen Aufgabenbereich des Menschen.
UMGEBUNGS- UND VERHALTENSBEREICHERUNG
„Environmental und Behavioural Enrichment“ kurz EBE ist ein wichtiges Prinzip. Es bedeutet Umgebungs- und Verhaltensbereicherung und ist bereits seit über 40 Jahren in der Zoo- und Nutztierhaltung bekannt und wir dort angewandt. Zoologen:innen gehen davon aus, dass bei keinem Lebewesen das natürliche Nahrungssuch- und Erwerbsverhalten komplett weggezüchtet werden kann. Unser Hund stellt hier keine Ausnahme dar. Statt spazieren zu gehen, würde er lieber auf bio-logische Weise unterwegs sein und EBEn Nahrung suchen.
ENTDECKE DEINEN HUND
Entdecke die persönlichen Vorlieben Deines Hundes und gebe ihm die Möglichkeit, diese weiterzuentwickeln. Hast Du einen Hund, der dazu neigt, mit seiner Nase am Boden zu kleben und alle Gerüche aufzusaugen? So würde sich eventuell Fährtenarbeit und Mantrailing als eine geeignete Beschäftigung anbieten. Hast Du einen Hund, der eine Hütehund ähnliche Veranlagung hat und deswegen stark auf Bewegungsreize reagiert? Dann könnte Dein Hund vielleicht Spass an Treibball haben. Ist Dein Hund ein typischer Sichtjäger oder Vorstehhund? So kann er mit einem Hetzjagdspiel gut ausgelastet werden. Stöbert Dein Hund gerne? Dann wäre Flächensuche in Form von Revieren vielleicht sein Faible. Diese Aufzählung kann natürlich beliebig erweitert werden. Biete Deinem Hund eine Palette von Variationen an, und finde auf diese Weise heraus, wo seine Talente liegen.